Im Laufe der Jahrhunderte ist Scheifling immer von großen Brandkatastrophen heimgesucht worden. Die größten Feuersbrünste sind wohl am 24. Juni 1819, am 14. Oktober 1868 und im Jahre 1885 zu verzeichnen, bei denen insgesamt 52 Objekte den Flammen zum Opfer fielen und ein Viertel des Ortes zerstört wurde. Diese letzte große Feuersbrunst gab Männern mit dem hohen Ideal, dem Nächsten zu helfen, den Anlass, eine Feuerwehr zu gründen.
Im Jahre 1886 schlossen sich diese Männer zusammen und gründeten die Freiwillige Feuerwehr Scheifling, somit eine der ältesten im steirischen Oberlande.
Gründungsmitglieder: Rathschüller Josef d. Ä., Schartner Johann d. Ä., Schnabl Thomas, Schalling Franz, Auer Leopold, Götzl Johann d. Ä., Götzl Matthias d. Ä., Klaffensack Ignaz, Klaffensack Johann, Mikschi Josef, Matzek Josef, Waldinger Karl, Haselmann Leonhard, Fischer Anton, Janz Johann, Wurmitzer Franz.
…wurde die Wehr mit dem Erwerb einer Landfahrspritze wesentlich verstärkt.
Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges mussten viele Kameraden einrücken und viele davon sind leider nicht mehr heimgekehrt. So war es für die Wehr sehr schwer, den gestellten Aufgaben gerecht zu werden, welches aber mit der Zeit zu klein wurde.
…wurde zum Preis von ca. 70.000.000 Kronen eine Motorspritze erworben und damit die Schlagkraft der Wehr sehr verbessert. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Geräte und Ausrüstung in einem Depot beim Gasthaus Schartner untergebracht,
Man beschloss, gemeinsam mit dem damaligen Turnverein, ein Vereinsheim auf dem 1925 gekauften Grundstück (heute Ritter Ilsung Platz) zu errichten. Die Einweihung desselben wurde mit dem 40-jährigen Bestandsfest feierlich begangen.
…wurde ein Austro-Fiat-Wagen angeschafft, der von den damaligen Feuerwehrkameraden Cinibulk Fritz d. Ä. und Rosenkranz Alois d. Ä., sowie dem damaligen Wagnermeister, Johann Pichler, zu einem Mannschaftswagen umgebaut wurde.
Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges sank der Mannschaftsstand stark ab, viele Kameraden mussten einrücken, den Feuerwehrdienst übernahm die ältere Generation.
1953 konnte mit der Anschaffung eines Jeeps mit Motorspritze die Möglichkeit geschaffen werden, unsere Gebirgsbauern und entlegene Häuser im Notfall schneller zu erreichen.
Durch Eifer und Fleiß der Feuerwehrmänner konnte 1967 die sogenannte „Holzaktion“ ins Leben gerufen werden, deren Erlös zum Ankauf eines VW-Busses verwendet wurde.
1973 wurde Christian Stuhlpfarrer zum Kommandanten der Wehr Scheifling gewählt, dessen Ziel es war, ein neues, modernes Rüsthaus zu schaffen. Am 9. Juli 1976 erfolgte anlässlich des 90-jährigen Gründungsfestes die diesbezüglich feierliche Grundsteinlegung. Am 21. Juli 1978 war es dann so weit: Das neue Rüsthaus und ein Tanklöschfahrzeug konnten ihrer Bestimmung übergeben werden. Mit 6000 freiwilligen Arbeitsstunden haben die Feuerwehrkameraden sehr zum Gelingen dieses Werkes beigetragen und erfüllt sie natürlich mit stolzer Freude.
2003 übernimmt der bisherige Wehrkommandant-Stellvertreter Wind Josef aus den Händen des scheidenden Wehrkommandanten Rössler Johann die Geschicke der Wehr Scheifling als künftiger Wehrkommandant. Auf dessen Fahnen geheftet sind die Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeuges und nach dem Ankauf der im Rüsthaus befindlichen ehemaligen Rot-Kreuz-Dienststelle der Um- und teilweise Neubau des aus allen Nähten platzenden bestehenden Rüsthauses. Wieder waren die Feuerwehrkameraden bereit, zum Gelingen dieses Werkes mit ihrer kostenlosen Arbeitskraft beizutragen und so konnte nach einer Bauzeit von August 2004 bis April 2006 mit einer Eigenleistung von ca. 7500 Stunden das Werk zur Zufriedenheit aller fertiggestellt werden. Die Gesamtkosten für den Umbau belaufen sich auf ca. € 420.000,- . Die Einweihung erfolgte anlässlich des 120. Bestandsfestes der FF Scheifling, am 11. Juni 2006.
Bei der Segnung von Fahrzeugen ist es im ländlichen Raum üblich, dass eine oder mehrere Personen die Patenschaft übernehmen. Diese ehrenvolle Aufgabe übernehmen bei unserer Wehr immer Damen aus der Bevölkerung. Während der Segnung berühren die Patinnen mit der Hand das Fahrzeug. Für die Zukunft ist somit eine engere Verbundenheit zur Feuerwehr gegeben.
stehend v.l.n.r.: Moder Hildrun, Scheifling; Taferner Ludmilla, Scheifling; Gradischnig Christine, Lind; Dengg Helga, Lind; Springer Adelheid, Puchfeld; Meyer Käthe, Scheifling
sitzend v.l.n.r.: Pirker Hilde, Feßnach; Zeiringer Heide, Scheifling; Köstenberger Maria, St. Lorenzen; Schaunig Hermine, Scheifling; Zechner Elisabeth, Scheifling; Auer Irma, Feßnach
v.l.n.r.: Eberdorfer Ludmilla, St. Lorenzen; Göttfried Dagmar, Scheifling; Leitner Ulrike, Lind; Moder Helgit, Scheifling
v.l.n.r.: Leitner David, Eberdorfer Ludmilla, Reif Sigrid, Reif Gottfried, Josef Wind